Iraner*in, Leben, Freiheit

Seit Wochen protestieren im Iran Frauen und Männer unter Todesgefahr gegen das Regime und zeigen sich scheinbar wenig beeindruckt von den gewalttätigen Einschüchterungsversuchen der Staatsführung. Die hat derweil Mitte Dezember 2022 das zweite Todesurteil gegen einen Demonstranten vollstreckt. Laut „Amnesty International“ droht mindestens 26 weiteren Menschen die Hinrichtung (Stand: 16. Dezember 2022). Hadi Ghaemi, Direktor des Iran Center for Human Rights in New York, sagte in einem Interview mit der CNN-Journalistin Christiane Amanpour, die Islamische Republik Iran vollstrecke „staatliche Lynchjustiz gegen die eigene Bevölkerung“.

Auslöser für die Proteste, die manche iranische Stimmen inzwischen lieber eine Revolution nennen, war der staatliche Femizid an der 22-jährigen Kurdin Mahsa Zhina Amini. Das iranische Regime hatte behauptet, Zhina Amini sei an einem plötzlichen Herzversagen verstorben. Sie war zuvor festgenommen worden, weil sie ihr Kopftuch nicht „richtig“ trug. Nach der Festnahme und nach zwei Tagen im Koma starb sie am 16. September 2022 in einem Krankenhaus in Teheran.

Überall im Land gehen die Protestierenden auf die Straße, um für die Gleichberechtigung und Selbstbestimmung von Frauen und Queers bis hin zu einem Ende der Diktatur zu kämpfen. Die einst kurdische Parole „Frau, Leben, Freiheit“ („Jin, Jiyan, Azadî“) wird auch von Männern solidarisch verwendet. Die Proteste erreichen alle Städte und alle Schichten. Und sie finden weltweit Beachtung. In Deutschland haben Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf ihre Instagram-Accounts und deren Reichweite zwei iranischen Aktivistinnen zur Verfügung gestellt und die Proteste damit in Publikumsbereichen bekannt gemacht, die bei Nachrichten vielleicht sonst eher umschalten.

Einmal mehr viel Beachtung verdient

Damit die Aufmerksamkeit weltweit weiterhin groß bleibt, heißt es, jegliche Möglichkeit zu nutzen, um alle gesellschaftlichen Schichten und alle Altersklassen zu informieren. Schon im Jahr 2017 hat der Splitter-Verlag aus Bielefeld einen Comic herausgebracht, der hervorragend geeignet ist, junge Menschen und Comic-Leser*innen tiefer über den Iran zu informieren, und der deshalb in diesen Zeiten einmal mehr viel Beachtung verdient hat. Es ist der Comic „Liebe auf Iranisch“ von Jane Deuxard und Deloupy.

Jane Deuxard ist das Pseudonym eines französischen Journalistenpaars, die jeweils einzeln bereits national und international ausgezeichnet wurden. Die beiden arbeiten unter dem Decknamen, um weiterhin im Iran recherchieren zu können. Vor allem aber nutzen sie das Pseudonym, um ihre Quellen im Iran zu schützen, jene Menschen, denen sie auf ihren Reisen begegnen und die es gewagt haben, ihnen offen und ehrlich von ihrem Leben zu erzählen. Denn Jane Deuxard sehen das als ihre Aufgabe an: den Iranerinnen und Iranern durch ihre Recherchen eine Stimme zu geben.

„Die Polizeipatrouillen sind überall“, schreibt das unverheiratete Paar. „Jedes Mal, wenn sie vorbeikommen, schweigen wir und senken den Blick. Würde man uns entdecken und festnehmen, wären die Iraner, die bereit waren, mit uns zu reden, in Gefahr. Wir sind ständig angespannt.“

Unverstellte Einblicke in das Leben im Iran

„Liebe auf Iranisch“ erzählt keine Geschichte, ist kein Comic-Roman, sondern zeigt episodisch Iranerinnen und Iraner in den jeweiligen Gesprächssituationen mit Jane Deuxard und erlaubt damit unverstellte Einblicke in das Leben im Iran unter der Präsidentschaft von Mahmud Ahmadineschād sowie unter der seines Nachfolgers Hassan Rohani.

Die Porträtierten sind zwischen 20 und 30 Jahre alt, sie kommen aus allen sozialen Milieus des Landes, und sie alle eint der Wunsch, freiheitlich lieben zu dürfen, unabhängig davon, was ihnen das Regime oder die Tradition oder die Religion vorschreiben. Mal mit der Partnerin oder dem Partner im Café einen Latte Macchiato trinken? Abends gemeinsam ins Bett fallen und am besten gleich übereinander her? Sich in der Öffentlichkeit küssen?

Nein, nicht im Iran. Nichts davon. „Solange wir nicht verheiratet sind, können wir nicht miteinander schlafen“, sagt die 26-jährige Gila. Seit acht Jahren ist sie mit Mila zusammen, partnerschaftliche Sexualität können sie nur durch Oral- oder Analsex erleben, denn es ist wichtig, die Jungfräulichkeit bis zur Hochzeit zu bewahren. Die Familie des Bräutigams kann sogar einen Test verlangen.

Strategien, um die Liebe zu leben

Aber immerhin Oral- oder Analsex? Ja, jedoch nur gut versteckt, nur bei absoluter Ungestörtheit. Niemand darf davon wissen, niemals dürfen sie sich erwischen lassen. Es sind ausgeklügelte Strategien notwendig, um die Liebe zu leben. Gilas Mutter ist so konservativ, dass sie Mila nicht als Partner ihrer Tochter akzeptiert. Ihr wäre eine arrangierte Ehe lieber, bei der sie den Mann für ihre Tochter aussucht.

Für westliche Augen und Ohren scheinen diese Berichte grotesk und wie aus einer Dystopie. Das aber ist genau der wichtige Beitrag, den die Comic-Reportage jungen Menschen in Deutschland für ihr Verständnis der Situation im Iran liefern kann.

Der französische Verleger, Illustrator und Comic-Autor Zac Deloupy hat „Liebe auf Iranisch“ behutsam gezeichnet, und er fängt die bedrückte, wenig hoffnungsfrohe Stimmung hervorragend durch eine besondere Farbgebung ein. Dabei entwirft er immer wieder deutliche Sinnbilder, etwa in dem Panel, in dem er den mit Messer und Gabel essenden Präsidenten Rohani zeigt. Auf dem Teller vor ihm liegt der Iran als Landfläche, von der er sich Iranerinnen und Iraner einverleibt, während andere vor der nahenden Gefahr flüchten.

Wie hält man das aus?

An anderer Stelle zeichnet Deloupy ein Liebespaar, das eng umschlungen spazieren geht. Alle Passanten in ihrer Nähe halten Luftballons in der Hand, auf denen Augen prangen und das Paar unentwegt beobachten. Denunzianten sind überall, und ein Liebespaar ist in der Öffentlichkeit niemals sicher, solange es nicht verheiratet ist. Wie hält man das aus? Welche enorme Geduld haben diese jungen Menschen? Oder wie verzagt sind sie?

Eine Interviewte sagt zu Jane Deuxard: „Eine Revolution heute? Unmöglich. Das Regime lässt nichts mehr durchgehen. Es kontrolliert alles.“ Es ist die Zeit der Präsidentschaft von Hassan Rohani, den die internationale Gemeinschaft einen Reformer nannte. Doch die Reformen kamen nie. Ein anderer, der 20-jährige Kellner und heimliche (verbotene) Rockmusiker Saviosh, sagt resigniert: „Ich glaube, die Leute haben heute keine Kraft mehr zu kämpfen. Wir sind zermürbt. Vielleicht kommt es mit der nächsten Generation… unsere ist erschöpft.“

Heute ist Ebrahim Raisi als Präsident des Irans an der Macht, ein Befürworter der Geschlechtertrennung, der Todesstrafe und der Internet-Zensur. Er lehnt die westliche Kultur ab. Ist eine Revolution also unmöglich? Der Politologe Jonathan White sagt im Februar 2022 im Tagesspiegel: „Jede Revolution scheint unmöglich – am Abend, bevor sie stattfindet. Revolutionen sind genau deswegen Ereignisse, weil sie überraschend sind, weil sie aus dem Lauf der Zeit herausstechen, weil sie komplett die Erwartungen durcheinanderwirbeln.“ Eines Morgens werden die Proteste möglicherweise Revolution genannt werden können. Halten wir die Augen offen!

Jane Deuxard / Deloupy: Liebe auf Iranisch, Splitter-Verlag, Bielefeld, 2017, 144 Seiten, gebunden, 19,80 Euro, ISBN 978-3958395435

Buch Wien: Eine Anleitung zum Lesen und das unheilvolle Lachen der Primaten

Felicitas von Lovenberg. © LCM Foto Richard Schuster
Felicitas von Lovenberg. © LCM Foto Richard Schuster

Wenn schon die Verlegerin eines deutschen Verlags eine „Gebrauchsanweisung fürs Lesen“ schreiben muss, scheint es sehr schlecht bestellt zu sein um die Welt der Bücher. Felicitas von Lovenberg, ehemalige FAZ-Literaturchefin und seit 2016 Verlegerin des Piper-Verlags, hat genau das getan. Am Donnerstag stellte sie ihr kleines, handliches Buch auf der „Buch Wien“ vor.

Laut Verlagsangaben schildert von Lovenberg, wie sich die Rolle des Buches immer wieder gewandelt habe und welch ungewöhnliche Lesegewohnheiten es gibt, gleichzeitig gehe sie auf Lieblingsbücher und Entdeckungen ein.  Die in Münster geborene von Lovenberg zeige, wie „aus dem Zeitvertreib Lesen eine beglückende, lebenslange Sucht werden kann“.

Dass sie eine wahre Büchernärrin ist, zeigt sich auf bei ihrer Buchpräsentation auf der „Buch Wien“. Schon als Kind habe sie nichts mehr geliebt, als ein Buch in der Hand zu haben. „Im Sommer war ich entweder draußen und habe Räuber und Gendarme gespielt, oder ich lag mit einem Buch auf der Wiese.“

„Der Inbegriff von Geborgenheit“

Dass sie schon früh zur Leseratte wurde, habe sie wesentlich ihrem Vater zu verdanken. Sie erinnert sich noch heute gerne daran, erzählt sie Moderator Günter Kaindlstorfer, wie ihr Vater in einem alten Sessel gesessen und ihr Grimms Märchen vorgelesen habe, aus einer alten, schon etwas zerfledderten Dünndruckausgabe von Winkler. „Das war für mich der Inbegriff von Geborgenheit.“ Das dritte Wort, was sie damals nach „Mama“ und „Papa“ habe sagen können, sei „Buch“, behaupten die Eltern. „Ich glaube ihnen das mal.“

Der Vater war Anwalt und „gläubiger FAZ-Leser“. Bedeutet: Bücher, die im Kultur-Ressort gut besprochen waren, wurden gekauft. Und so bekam von Lovenberg schon früh Zugang zu Büchern, Büchern und noch mehr Büchern. „Ich habe mit 12 Jahren ‚Krieg und Frieden‘ gelesen, nix verstanden, kam mir aber sehr schlau vor“, erzählt sie lachend. Dabei lasen Mädchen in ihrem Alter lieber andere Bücher, die es jedoch niemals in die FAZ schafften. Mit ihrer Mutter fuhr sie oft in die Stadt und durfte sich dann im Buchladen wünschen, was sie wollte. „Wir verheimlichten vor meinem Vater, dass ich dort ‚Bille und Zottel‘ und anderes, was man damals so las, kaufte.“

Von Kaindlstorfer darauf angesprochen, ob so eine „Gebrauchsanweisung fürs Lesen“ vielleicht deshalb nötig sei, weil das Buch als solches nicht mehr das Leitmedium sei, erklärte von Lovenberg, sie glaube sehr wohl, dass das Buch diese Rolle noch inne habe. „Unser Wissen ist und bleibt dort gespeichert.“ Aber das Buch sei davon abhängig, dass andere Medien anerkennen, dass es ein Leitmedium ist.

Menschen orientieren sich an Bestsellerlisten

„Es fehlt an der Vermittlung“, kritisiert sie und verdeutlicht: „Die Menschen sagen immer mehr: ‚Ich finde nicht mehr die zu mir passenden Bücher.'“ Es gebe inzwischen viel zu wenige Empfehlungen in Zeitungen. Stattdessen orientierten sich die Menschen an Bestsellerlisten. „Viele glauben daran: Wenn viele dieses und jene Buch lesen, muss es ja gut sein.“

Früher seien wesentlich mehr Debatten über Bücher geführt worden, ist von Lovenberg überzeugt, „aber diese Debatten sind leiser geworden.“ Dabei seien es gute Jahre für Literatur: „In Zeiten von gesellschaftlichen Umbrüchen haben wir Sehnsucht nach guten Büchern, die uns weiterbringen.“ In diesem Zusammenhang könne sie auch nicht verstehen, dass die Buchbranche Jahr für Jahr darüber klage, wie schlecht es ihr gehe. „Niemand kauft gerne beim Verlierer – ich rede lieber positiv über Bücher.“

Kaindlstorfer weist darauf hin, dass Bücher aber doch mittlerweile im täglichen Zeitbudgt der Menschen große Konkurrenz bekommen haben. Vor allem die Neigung der Menschen, stundenlang hintereinander Fernsehserien zu gucken, sei der Nutzung von Büchern sicherlich nicht zuträglich. „Das stimmt alles“, sagt von Lovenberg, „aber Lesen ist dem überlegen.“ Das Austauschen über Serien sei niemals „so filigran“ wie das Austauschen mit Freunden über Bücher. „Niemand wird das Buch genauso lesen wie ich – das ist bei Serien anders.“ Außerdem sei die Erfahrung des Lesens nicht multitaskingfähig. Beim Serienschauen könne man bügeln, aufs Handy schauen, und allerlei Sachen nebenher machen. Beim Lesen nicht.

„Ich habe viele Männerherzen frustriert“

Zu Anfang wurde von Lovenberg gefragt, ob sie es mit der Männerauswahl genauso halte wie ihre Kollegin Elke Heidenreich, die sich nur in Männe verlieben könne, die lesen. „Nein, bei mir ist das anders, ich habe mich auch in Männer verliebt, die nicht gelesen haben oder nicht so viel wie ich.“ Sie habe allerdings wohl auch „viele Männerherzen frustriert“, weil sie manchmal ein Buch einer Verabredung vorgezogen habe. „Einer meiner Freunde hat mir damals mal gesagt: ‚Du wirst irgendwann von deinen Büchern aus dem zusammenbrechenden Billy-Regal erschlagen, und es kriegt niemand mit.'“

Felicitas von Lovenberg moderierte einst im SWR-Fernsehen die Literatursendung „lesenswert“. Ihre stets letzte Frage an ihre Schriftsteller-Gäste stellte Kaindlstorfer nun ihr selbst: Mit welcher Romanfigur wären Sie gern verheiratet? „Wenn ich nicht schon glücklich mit meinem Mann verheiratet wäre, wäre es vielleicht Boris aus ‚Krieg und Frieden‘ – und ich war auch mal sehr verliebt in den namenlosen Ich-Erzähler aus ‚Liebeserklärung‘ von Michael Lentz.“

Felicitas von Lovenberg: Gebrauchsanweisung fürs Lesen, Piper Verlag, München, 2018, 128 Seiten, gebunden, 10 Euro, ISBN 978-3492277174, Leseprobe

Philipp Weiss bei der Lesung aus seinem Roman. © LCM Foto Richard Schuster
Philipp Weiss bei der Lesung aus seinem Roman. © LCM Foto Richard Schuster

Erstaunlicherweise wird dem jungen Suhrkamp-Autor Philipp Weiss nur eine recht kleine Bühne geboten, um sein von der Kritik hochgelobtes und gefeiertes Debüt-Werk „Am Weltenrand sitzen die Menschen und lachen“ in Wien vorzustellen. Das ist ausgesprochen unglücklich. Und ebenso unglücklich ist es, dass Weiss nicht die Gelegenheit gegeben wird, selbst in seinen in fünf Bände unterteilten Roman (insgesamt 1.064 Seiten im Schuber!) einzuführen. Das übernimmt Stefan Gmünder, Literatur-Redakteur beim Standard, für ihn. Gmünder macht das hervorragend, zweifelsohne, aber aus dem Munde des neben ihm sitzenden Autoren hätte die Einführung vermutlich eine andere Relevanz gehabt.

Laut Verlagsangaben erzählt Philipp Weiss von der Verwandlung der Welt im Anthropozän – „jener Epoche der Erdgeschichte, in welcher der Mensch zur zentralen gestaltenden Kraft geworden ist“. Zwischen Frankreich und Japan, zwischen dem 19. und dem 21. Jahrhundert, in Form von Enzyklopädie, Erzählung, Notizheft, Audiotranskription und Comic „entwirft dieser kühne Roman ein Panoptikum unserer fliehenden Wirklichkeit“.

Dass der fünfbändige Roman keine vorgegebene Lesereihenfolge hat, macht Weiss bei seiner kurzen Lesung aktiv deutlich. „Ich lese jetzt sozusagen einen Remix oder ein Medley meines Romans“, sagt der Jazz-Fan und stellt fortan immer das Buch aufrecht vor sich auf den Tisch, aus dem er gerade liest.

„Drohgebärde der Primaten“

Der ungewöhnliche Titel seines Romans habe zwei Referenzen, erzählt Weiss auf Nachfrage von Gmünder. Zum einen sei da der Holzstich „Wanderer am Weltenrand“ (auch: „Flammarions Holzstich“), dem er das Wort „Weltenrand“ entliehen habe. Die Darstellung zeigt einen Menschen, der am Horizont als dem Rande seiner Welt mit den Schultern in der Himmelssphäre steckt und das dahinter Befindliche erblickt. „Dieses Bild eröffnet die positive Lesart des Titels und erzählt von der menschlichen Urbewegung der Überschreitung“, erklärt Weiss. „Zum anderen ist das Lachen, wie wir wissen, eine Drohgebärde der Primaten – und das zusammen erzählt die Grundbewegung meines Romans.“

Sechs Jahre hat Weiss an diesem Roman gearbeitet. Zuvor studierte er Germanistik und Philosophie, schrieb Prosa und Theaterstücke, für die er mehrfach ausgezeichnet wurde. 2009 trug er beim Ingeborg-Bachmann-Preis seinen Beitrag „Blätterliebe“ vor, in dem ein Autor seinen eigenen Text isst. Weiss tat es ihm nach und verspeiste daraufhin ebenfalls seinen Text, was aber nicht so richtig gut ankam bei der Kritik.

Nach 30 Minuten ist die Buchvorstellung vorbei – nur 30 Minuten für den Roman, der als der Roman dieses Literatur-Herbstes gilt.

Philipp Weiss: Am Weltenrand sitzen die Menschen und lachen, Suhrkamp Verlag, Berlin, 2018, 1.064 Seiten, fünf Taschenbücher im Schuber, 48 Euro, ISBN 978-3518428177, Leseprobe, Buchtrailer, Lesung bei zehnSeiten.de

Eternauta reloaded

Im Jahr 2016 erschien in Deutschland zum ersten Mal der bekannteste argentinische Comic der 50er Jahre: „Eternauta“ von Héctor Germán Oesterheld. Der Science-Fiction-Klassiker wird noch heute als hellsichtiges Vorzeichen der Militärdiktatur in Argentinien gelesen, ist aber auch eng mit dem Leben seines Autors verknüpft. 1969 hat Oesterheld ein Remake seines Stoffes geschrieben – mit einem neuen Zeichner an seiner Seite, der einen neuen illustratorischen Zeitgeist vertrat. Auch dieses Buch ist nun auf Deutsch erschienen, vermag aber den ursprünglichen Geist des Eternauta nicht mehr so recht einzufangen. Das allerdings hat verständliche Gründe.

Wie schon im Ur-Eternauta sitzt der Held Juan Salvo eines Abends mit drei Freunden in Buenos Aires beim Kartenspiel zusammen, als plötzlich das Radio verstummt, das Licht erlischt und es draußen zu schneien beginnt. Für uns Europäer ist das nicht gerade das siebte Weltwunder, aber in der argentinischen Hauptstadt hat es zuletzt 1918 Schnee gegeben, und umso faszinierter sind die Großstädter von diesem Phänomen. Beim Blick aus dem Fenster wird den Vieren aber schnell klar, dass das kein gewöhnlicher Schnee ist. Wie ein Leichentuch legt sich eine dichte Decke aus tödlichen Flocken über die Außenwelt, und alles Lebende, was von ihnen berührt wird, stirbt augenblicklich.

Juan überprüft alle Fenster im Haus und berichtet seiner Frau Elena und Tochter Martita von der Katastrophe, die über sie hereingebrochen ist. Einen der Freunde aus der Kartenrunde hält die Todesgefahr jedoch nicht zurück – zu groß ist die Sorge um die daheimgebliebene Familie. Er rennt zur Tür hinaus und fällt nach nur wenigen Metern leblos zu Boden. Ausgelöscht. Die Freunde werden stumme Zeugen, die nur tatenlos zusehen können.

Die Großmächte haben Südamerika ausgeliefert

Das Radio macht schließlich alle Deutungen, woher der Niederschlag kommen mag, zunichte: Außerirdische haben ganz Lateinamerika angegriffen und rotten jetzt die Bevölkerung aus. Hilfe wird nicht kommen, denn die Großmächte haben Südamerika ausgeliefert, um selbst nicht angegriffen zu werden. Die Argentinier bestärkt das nur noch mehr: Sie werden sich gemeinsam dem Gegner in den Weg stellen. Und so wird auch in diesem Remake aus einer Science-Fiction-Nummer ein Kriegs-Epos.

Neu ist indes vor allem, dass die Großmächte den Angriff der Außerirdischen auf Lateinamerika tolerieren – eine deutliche Anspielung auf den US-amerikanischen imperialistischen Einfluss. Argentinien befand sich zum Entstehungszeitpunkt der neuen Fassung in einer Diktatur. General Juan Carlos Onganía war 1966 durch einen Putsch an die Macht gekommen und regierte das Land mit einem wirtschaftsliberalen Kurs, der den Arbeitern mehr und mehr gegen den Strich ging.

Als am 29. Mai 1969 die ersten drei Seiten des neuen „Eternauta“ in der Illustrierten „Gente“ („Leute“) erschienen, begann in Córdoba, der zweitgrößten Industriestadt des Landes, der berühmte „Cordobazo“, ein Volksaufstand, bei dem sich Arbeiter und Studenten zu einer großen demonstrierenden Masse vereinten. Es kam zu gewaltsamen Zusammenstößen mit Sicherheitskräften; viele Menschen wurden getötet. Onganía musste später zurücktreten.

„Sie baten mich, meine Zeichnungen zu ändern“

Neu ist aber auch der Stil der Illustration, den der neue Zeichner Alberto Breccia einführt: düster, mit teils unvollständigem Strich, die Gesichter oft grimassenhaft verzerrt. Das kommt bei vielen Lesern und auch im Verlag der populären Zeitschrift überhaupt nicht gut an. Breccia erinnert sich: „Sie riefen mich an und baten mich, meine Zeichnungen zu ändern, sie klarer und kommerzieller zu machen. Ich antwortete, dass dies mein Zeichenstil sei, und wenn er ihnen nicht gefalle, sollten sie ‚Eternauta‘ nicht weiter publizieren.“

Jede Woche sollten drei neue Seiten veröffentlicht werden. Der Verlag sprach auch mit Oesterheld, der aber der Meinung war, das Werk müsse fertiggestellt werden. Sie vereinbarten deshalb, den größeren Teil der Story zu kürzen und in wenigen Kapiteln zusammenzufassen. Das wiederum führt dazu, dass die Geschichte gehetzt wirkt, während sie in der Ursprungsfassung manchmal sogar zu detailliert daherkam. Die erste Version kommt noch auf 392 Seiten, das Remake nur noch auf knappe 50 Seiten.

Man sollte sich in diesem Fall nicht an Seitenzahlen aufhalten. Der neue Eternauta ist ganz unabhängig von der Dicke des Bandes nicht die besser erzählte Story. Aber der Grund seines Scheiterns im Jahr 1969 ist elementar: Oesterheld und Breccia erzählen von Einzelnen, die sich zusammenschließen, um sich gegen eine Übermacht zur Wehr zu setzen, um ihrem Leben einen Sinn zu geben, während die Großmächte sie verraten. Vor dem Hintergrund der Unruhen des Jahres 1969 bekommt der Comic eine Realitätsnähe, die wohl nicht so recht in eine Zeitschrift zu passen scheint, die sich den Reichen und Schönen verschrieben hat. Die Realität im Lande darzustellen, und zwar mit den düsteren expressionistischen Zeichnungen, in denen Alberto Breccia sie sah, das ging dem Chefredakteur der „Gente“ entschieden zu weit. Nach nur 16 Wochen ist Schluss mit dem „Eternauta“, die Geschichte ist auserzählt, und Chefredakteur Carlos Fontanarrosa entschuldigt sich in einem Artikel bei seinen Lesern: „Unser Auftrag ist die Kommunikation und wir hätten uns auf die Ästhetik seiner Zeichnungen, die sie manchmal völlig unverständlich machte, nicht einlassen dürfen.“ Zurück zur Weltflucht mit den Schönen und Reichen.

Reine Comic-Freunde werden enttäuscht sein

Der „Eternauta 1969“ ist ein Werk für Eternauta-Fans, für historisch Interessierte im Bereich Lateinamerika oder für Kunstkenner. Reine Comic-Freunde aber werden vermutlich von der zusammengerafften Story enttäuscht sein und sollten eher zum Ursprungswerk greifen (hier geht‘s zur Seitengang-Rezension) – wenngleich das Nachwort, ein Essay von Guillermo Saccomanno und Carlos Trillo, die Entstehungsgeschichte des Comic-Remakes gut einordnet. Bedauerlich, dass Oesterheld und Breccia nie die Gelegenheit hatten, ihre neue Version des „Eternauta“ mit allen Facetten zu erzählen. Vermutlich hätte es die erste Version in den Schatten gestellt.

Oesterheld, Sohn eines deutschen Auswanderers und einer spanischen Mutter, hat wenige Jahre später seinen ganz eigenen Kampf erlebt. Man geht davon aus, dass er selbst um 1978 ermordet worden ist. Geklärt ist sein Verbleib jedoch nicht. Kurz vor einem erneuten Putsch des Militärs war er 1976 mit seinen vier Töchtern in den Untergrund gegangen, um für die Revolution zu kämpfen. Er kam nie zurück. Geblieben ist der Welt seine bedeutsamste Geschichte: der Eternauta, der ewig Reisende zwischen den Welten.

Héctor Germán Oesterheld / Alberto Breccia: Eternauta 1969, Avant-Verlag, Berlin, 2017, 64 Seiten, gebunden, 22 Euro, ISBN 978-3945034699, Leseprobe

Seitengang dankt dem Avant-Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars.

Widerstand hat einen Namen: Eternauta

EternautaZum ersten Mal ist in Deutschland jetzt der bekannteste argentinische Comic der 50er Jahre erhältlich. Die Handlung selbst ist nicht immer gut und lobenswert, die Entstehungsgeschichte, die Historie jedoch ist beachtlich. Geschrieben 1957 von Héctor Germán Oesterheld wird sie in dem südamerikanischen Land immer noch als Vorzeichen der Militärdiktatur und als Omen der eigenen Geschichte des Autors gelesen. Der Zeit-Autorin Anna Kemper ist es maßgeblich zu verdanken, dass die Story auch hierzulande jetzt noch einmal erzählt wird.

Wir schreiben das Jahr 1963. In der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires sitzt Juan Salvo am Abend mit drei Nachbarn zusammen und spielt Karten. Seine Frau Elena liegt schon im Bett und liest, während Töchterlein Martita bereits schläft. Es ist Winter und bitterkalt, so dass Juan darauf achtet, Fenster und Türen fest geschossen zu halten, damit ja keine kalte Luft von außen hereindringt. Das sollte den Sechsen später vorerst das Leben retten.

Europäer würden sich wahrscheinlich nicht besonders wundern, wenn es im Winter zu schneien beginnt, in Argentinien aber ist das eine Seltenheit. Umso verständlicher ist uns Europäern dann die herrschende Aufregung, als die Kartenspieler plötzlich feststellen, dass große weiße Flocken vom Himmel herab schweben. Der Strom fällt aus und alle Geräusche der Nacht verstummen. Schnell wird deutlich: Der Schnee ist kein gewöhnlicher Niederschlag, sondern eine Tod bringende Materie. Jeder, der mit den Flocken in Berührung kommt, stirbt unmittelbar.

Außerirdische erobern die Stadt

Man mag unweigerlich an einen Atomunfall denken – Fallout, aber dem ist nicht so. Die Wahrheit ist ungleich schrecklicher: Außerirdische erobern die Stadt und wohl auch ganze Erdteile. Sie senden ungeheuerliche Luftschiffe in die Städte und ein Heer aus kafkaesken Riesenkäfern mit unheimlichen Strahlenwaffen in die Straßen und vernichten alles, was sich ihnen in den Weg stellt. Manche Bewohner verwandeln sie in Robotermenschen, was wohl auch keine besonders erfreuliche Aussicht für den Rest des Lebens ist.

Juan und seine Nachbarn jedoch begehren auf. Sie wollen kämpfen und die Invasoren zurücktreiben. Zunächst ist das ein wenig aussichtsreicher Plan, auch wenn die Vier diverse erstaunliche Fertigkeiten zusammenbringen. Dann aber treffen sie auf andere Mitstreiter, unter anderem Reste des Militärs und einen Journalisten, der alles für die Nachwelt festhält. Elena und Martita hat Juan jedoch im vermeintlich sicheren Haus zurückgelassen. Kampfhandlungen, das wird sehr deutlich, sind Männersache.

Sie ziehen sich auch über weite Strecken dieses Buches hin, und das ist auch das, was man ihm vorwerfen muss: Es ist teilweise ein wenig langweilig und ermüdend, immerzu Kämpfe zu verfolgen. „Eternauta“ (sinngemäß: „Der ewig Reisende“) ist dementsprechend mehr als Kriegs- denn als Science-Fiction-Epos zu bezeichnen. Für die Einwohner von Buenos Aires muss es allerdings faszinierend gewesen sein, dass sich die Geschichte an bekannten Ecken und Straßen der Stadt abspielt.

Parabel für die spätere Militärdiktatur in Argentinien

Was es jedoch so bemerkenswert macht, ist das Parabelhafte für die spätere Militärdiktatur in Argentinien. Legt man dieses Wissen als Blaupause über die Seiten, ermöglicht das eine ganz andere Lesart. Man geht davon aus, dass Oesterheld, Sohn eines deutschen Auswanderers und einer spanischen Mutter, selbst um 1978 ermordet worden ist. Geklärt ist sein Verbleib jedoch nicht.

Héctor Oesterheld war kurz vor dem Putsch des Militärs 1976 mit seinen vier Töchtern in den Untergrund gegangen, um für die Revolution zu kämpfen – so wie Juan in „El Eternauta“ gegen die Invasoren aus dem All kämpft. Sich gemeinsam zur Wehr zu setzen, das ist das starke Motiv dieses Comics. Und so schrieb Oesterheld laut des Nachworts von Estela Schindel im Prolog zur Ausgabe von 1976: „Der wahre Held (…) ist ein kollektiver Held, eine Gruppe von Menschen. Ohne dass es im Vorhinein meine Intention gewesen wäre, spiegelt er meine tiefe Überzeugung wider, dass der einzig zulässige Held der Gruppenheld ist.“

Hier beherrscht den Comic also kein Superheld als Einzelkämpfer, sondern erst in der Gruppe der revolutionären Kämpfer wird der Held geboren, dem Unmenschliches gelingt. Auch Oesterhelds vier Töchter kehren übrigens nicht lebend zurück. Heute erinnert ein Platz in Buenos Aires an die Familie Oesterheld, in einer U-Bahn-Station prangt ein großes Mosaikbild des „Eternauta“.

Kunstvolle Zeichnungen

Verantwortlich für die grafische Umsetzung ist Francisco Solano López. Seine Zeichnungen sind kunstvoll und sorgen für feine Details. Beachtlich, wie er Schwarzweiß-Kontrastierungen nutzt! Wie dem erhellenden Beitrag von Johann Ullrich (Avant-Verlag) über die goldenen Comicjahre Argentiniens zu entnehmen ist, war López Feuer und Flamme, als er von Oesterheld das Skript des ersten Kapitels bekam: „Die Beschreibung der Situation und der Atmosphäre, die Haltungen der Protagonisten und ihr Verhalten gemäß der Persönlichkeit eines jeden einzelnen von ihnen, stellten mich vor eine Herausforderung, wie ich sie seit Anbeginn meiner Arbeit als Comiczeichner gesucht hatte.“

Faszinierend ist auch, wie López es gelingt, die Stärke seiner Zeichnungen über rund 350 Seiten beizubehalten. Denn die Geschichte des „Eternauta“ erschien in dem von Oesterheld mit seinem Bruder Jorge zusammen gegründeten Verlag „Ediciones Frontera“ als Fortsetzungsgeschichte in 106 Heften. In der deutschen Ausgabe sind alle zu einem rund zwei Kilo schweren Buch versammelt. Glauben Sie ja nicht, dass Sie das Buch unterwegs lesen können. Allein die Ausmaße des Hardcover-Buchs von 28×22 cm im Querformat machen es schwierig, das Werk in der U-Bahn ohne fremde Schöße zu lesen.

Dass der „Eternauta“ überhaupt in Deutschland veröffentlicht wurde, ist nicht nur dem Avant-Verlag zu verdanken, sondern wohl maßgeblich der Zeit-Autorin Anna Kemper, die für ihren Artikel „Auf der Suche nach der verlorenen Familie“ (Zeit-Magazin Nr. 2/2015, 9. Januar 2015) über die Geschichte der Familie Oesterheld einige Seiten des „Eternauta“ selbst ins Deutsche übersetzt hat.

Oesterheld und Peer Steinbrück

Oesterheld hat mehr als 160 Werke verfasst – der „Eternauta“ aber gilt als das wichtigste. Die Veröffentlichung der deutschen Ausgabe ist von einer Ausstellungs- und Veranstaltungsreihe begleitet worden (der leidenschaftliche Comicsammler Peer Steinbrück etwa kam zur Ausstellungeröffnung ins Literaturhaus Stuttgart und hatte schon 2011 in einem lesenswerten Interview mit dem Tagesspiegel die Werke von Oesterheld als für ihn bedeutsam erklärt).

Bleibt zu hoffen, dass der Mythos des „Eternauta“ nicht zu schnell wieder in Vergessenheit gerät. In Argentinien steht das wohl nicht zu befürchten, aber auch in anderen Teilen der Welt entsteht eine Revolution nie durch Einzelne, sondern nur durch die Gemeinschaft der Einzelnen, die für eine gute, freiheitliche Sache kämpft, koste es, was es wolle.

Héctor G. Oesterheld / Francisco Solano López: Eternauta, Avant-Verlag, Berlin, 2016, 392 Seiten, gebunden, 39.95 Euro, ISBN 978-3945034354, Leseprobe

Seitengang dankt dem Avant-Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars.

Am Samstag ist Gratis-Comic-Tag 2015

GCT2015Morgen kommen wieder Comic-Fans auf ihre Kosten: Zum Gratis-Comic-Tag 2015 gibt es in den teilnehmenden Comic-Läden und Buchhandlungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz wieder kostenlose Comichefte. Mehr als 30 nur für diesen Tag produzierte Hefte liegen am 9. Mai 2015 aus und können gratis mitgenommen werden. Allerdings geben die meisten Händler nur drei bis fünf Hefte pro Nase ab, damit möglichst viele Fans in den Genuss der Aktion kommen können.

Wer vorbereitet in die Läden gehen will, kann sich vorher auf der Webseite zum Comic-Tag eine Checkliste zusammenstellen, diese ausdrucken und damit auf Comic-Jagd gehen. Die Auswahl ist wie immer groß: japanische wie deutsche Manga, US-Bestseller wie „Outcast“ von „The walking dead“-Autor Robert Kirkman, Kinder-Comics wie „Peanuts“ und „Donald Duck“, Superhelden, verbissene Kommissare, Zeitreisende, antike Kämpfer und mit Reinhard Kleist einer der profiliertesten Graphic-Novel-Künstler Deutschlands.

Bei vielen Comic-Händlern gibt es am Samstag darüber hinaus auch noch Signierstunden mit Comic-Künstlern, Ausstellungen, Wettbewerbe, Zeichenkurse oder zusätzliche Sonderangebote. Wer wissen möchte, welcher Händler denn aus der Nähe überhaupt mitmacht, kann das hier auf der Webseite zum Comic-Tag nachsehen.

In Ostwestfalen-Lippe etwa nehmen fünf Händler teil: Der Comic-Laden in Lemgo (Kreis Lippe), das Fantasyeck in Porta Westfalica (Kreis Minden-Lübbecke), das Comic- und Musik-Archiv in Bielefeld, der Laden „Moderne Zeiten“ in Bielefeld, sowie die Buchhandlung Thalia in Bielefeld.

Mit der jetzt zum sechsten Mal stattfindenden Aktion soll auf die künstlerische und narrative Bandbreite und Qualität der deutschsprachigen Comiclandschaft aufmerksam gemacht werden. Vor allem aber soll sie all jenen Menschen, die ihren Lesestoff über das Internet beziehen, einen Anreiz bieten, wieder mehr die stationären Buch- und Comicläden zu besuchen. Deshalb haben sich fast alle Comicverlage in Deutschland zusammengeschlossen und mehr als 250.000 Hefte mit zum Teil exklusivem Inhalt produziert. Für die kleinen Leserinnen und Leser gibt es ein eigenes „Kids“-Label, damit die Eltern wissen, zu welchen Heften ihr Nachwuchs bedenkenlos greifen kann.

Seitengang wünscht einen erfolgreichen Gratis-Comic-Tag und ein schönes Schmöker-Wochenende!

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