Ja, die „Buch Wien“ macht sich – ein wenig. Habe ich im vergangenen Jahr noch kritisiert, dass die Qualität des Programmhefts zu wünschen übrig lässt, weil sich darin etwa kein Autoren- und Ausstellerverzeichnis findet, ist letzteres zumindest inzwischen behoben worden. Sogar unterteilt nach Themenbereichen lässt sich hier der gesuchte Aussteller leicht finden. Am Autorenverzeichnis aber mangelt es noch immer. Damit nicht genug, denn im Vorjahr gab es das immerhin noch online – in diesem Jahr nicht mal mehr das.
Dafür aber, und das muss man lobend hervorheben, ist es den Veranstaltern in diesem Jahr zum ersten Mal gelungen, den Pressevertretern und Bloggern von Anfang an einen Zugang zum Messe-WLan zu verschaffen. In den vergangenen Jahren hatte das noch für wunderliche Verzögerungen gesorgt.
Verkürzte Lesefestwoche
Nicht zu verstehen ist dagegen wiederum die Entscheidung, die Lesefestwoche zu verkürzen. In den Jahren 2013 und 2015 (2014 war Seitengang nicht in Wien) wurde jeweils am Montag die Lesefestwoche mit einer besonderen Lesung eröffnet – in diesem Jahr hat man darauf verzichtet. Zwar fanden ab Mittwoch auch am Abend Lesungen in Wien statt, aber von einer Lesefest-„Woche“ konnte nun nicht mehr die Rede sein. Schade!
Zum anderen fiel in diesem Jahr auf, dass die Veranstalter versucht haben, den Sonntag zu einem besonderen Publikumsmagneten zu machen – der nochmalige Besucherrekord gibt ihnen wohl Recht. Denn das Messeprogramm sah für den Sonntag gleich mehrere Publikumslieblinge vor, darunter Bernhard Aichner, Marjana Gaponenko, Thomas Raab, Peter Henisch, Reinhard Kaiser-Mühlecker, Dirk Stermann und nicht zuletzt Ela Angerer. Dahingegen waren die anderen Messetage überraschend dürftig besetzt, wenngleich ich auch hier einige interessante Bücher und Autoren kennengelernt habe.
Sehr beeindruckend war die Festrede der gebürtigen Ungarin Terézia Mora sowie die Lesung aus ihrem Erzählband. Mora hatte in ihrer Eröffnungsrede zum Thema „Sätze und Menschen“ die Migration von Menschen und literarischen Texten verglichen: „Tatsache ist: Sobald ein Satz in der Welt ist, wird er migrieren.“ Ähnlich eindrucksvoll gelangen die Lesungen von Catalin Dorian Florescu sowie Cynthia D’Aprix Sweeney. Letztere brachte sogar noch den deutschen Schauspieler Johann von Bülow („Nach fünf im Urwald“, „Tatort“, „Mord mit Aussicht“) mit. Der las die deutsche Übersetzung ihres Buches („Das Nest“) in einer Vortrefflichkeit, dass es eine wahre Freude war, ihm zu lauschen.
Überschaubar und angenehm
Die „Buch Wien“ hat sich hier und da gemausert, jedoch an anderen Stellen auch verloren. Dennoch ist und bleibt die Wiener Buchmesse herrlich überschaubar, angenehm und familiär. Deshalb wird Seitengang voraussichtlich auch im nächsten Jahr wieder von der „Buch Wien“ berichten. Bleiben Sie mir gewogen!
Tipp: Lesen Sie hier nochmal alle Berichte der „Buch Wien“ 2016, 2015 und 2013.
Filip Florian (l.) im Gespräch mit seinem Übersetzer Georg Aescht – Foto: Christian LundDas Programm der „Buch Wien“ ist in diesem Jahr erstaunlich dürftig und schlecht auf die einzelnen Messetage verteilt. Äußerst wundersam etwa ist, dass sich ein Großteil der interessanten Autoren und vor allem der Publikumslieblinge am Sonntag auf der Buchmesse tummeln: Bernhard Aichner, Marjana Gaponenko, Thomas Raab, Peter Henisch, Reinhard Kaiser-Mühlecker, Dirk Stermann und nicht zuletzt Ela Angerer. Dementsprechend kann ich heute nur von zwei herausragenden Lesungen berichten:
Zunächst stellte der rumänische Schriftsteller Filip Florian vor erschütternd leeren Stuhlreihen seinen neuen Roman „Alle Eulen“ vor. Es ist sein dritter Roman und der zweite, der auf Deutsch erschienen ist (zuvor: „Kleine Finger“, Suhrkamp, 2008). Florian, 1968 in Bukarest geboren, gilt mittlerweile als einer der besten rumänischen Schriftsteller der heutigen Zeit. Sein Übersetzer und gleichzeitig Moderator der Lesung, Georg Aescht, geht sogar so weit, ihn einen „besessenen Schriftsteller“ zu nennen. Mit „Alle Eulen“ habe Florian einen Roman einer großen Freundschaft verfasst, erklärte Aescht.
In dem Buch trifft Luca, ein Lausbub aus der Kleinstadt, auf Emil, der nach einem bewegten Leben in Bukarest unverhofft in der Provinz landet. Emil öffnet Lucas Blick und Geist für Literatur und Musik, Luca schenkt ihm dafür seine Neugierde und liefert immer zuverlässig den letzten Dorfklatsch. Emil wiederum hat die Gabe, mit Eulen sprechen zu können, und Luca wünscht sich fortan nichts sehnlicher, als das auch zu können. Es ist also ein nicht nur ein Roman über ungleiche Freunde, sondern auch über die Liebe zur Natur.
Rückbesinnung auf die Poesie
Dass diese Liebe zur Natur aber gleichzeitig auch zur Liebe von Poesie und Literatur führen kann, wie es Aescht im Gespräch vorschlug, verneinte Florian. Für ihn ist das unabhängig voneinander. Wohl aber könne die Rückbesinnung auf die Poesie verdeutlichen, dass es etwas Tieferes gibt, als das, was uns täglich umgibt.
Nachdem Florian eine Passage auf Rumänisch vorgetragen und Aescht dieselbe Stelle auf Deutsch gelesen hatte, erklärte letzterer: „Beim Lesen seiner Sätze muss ich oft innerlich schmunzeln, manchmal kommen mir auch die Tränen.“ Darauf Florian: „Das sind die Augentropfen.“ Aescht wiederum: „Nein, das ist der Humor, der so still ist, dass man innerlich angerührt ist.“ Ob Florian den Humor absichtlich in den Roman bastelt.
Es sei seine Art zu schreiben, erklärt der. „So schreibe ich nun mal, und jeder Leser nimmt den Text anders wahr, oft auch anders als der Autor.“ Und wenn er an seinem Schreibtisch sitzt und schreibt, dann schreibt er „ganz“, wie er das bezeichnet. Nichts interessiert ihn dann, nur das Schreiben. „Und vielleicht die Ergebnisse des FC Liverpool, da bin ich etwas verrückt.“ Ansonsten aber sei er ganz in seiner Welt verhaftet, „deren Hauch mich beseelt und mich aus der Welt des Scheins hinausträgt“.
„Zauberhaft melancholisches Buch“
Die Presse feiert Florians neuen Roman bereits frenetisch: „‚Alle Eulen‘, von Georg Aescht in so flüssiges wie sinnliches Deutsch gebracht, ist ein zauberhaft melancholisches Buch über die Abendstunde der Erinnerung (…)“, schreibt etwa Jan Koneffke in der Neuen Zürcher Zeitung. Und Paul Jandl urteilt in der Welt: „‚Alle Eulen‘, mit dem Filip Florian sich endgültig als fixe Größe in der nicht gerade stimmenarmen rumänischen Literatur etabliert, ist kein dickes, aber ein gewaltiges Buch, ein böses Märchen mit nicht ganz so bösem Ausgang.“
Filip Florian: Alle Eulen, Matthes & Seitz, Berlin, 2016, 213 Seiten, gebunden, 19,90 Euro, ISBN: 978-3957572219
Darin wendet sie sich Menschen zu, die sich verlieren, aber nicht aufgeben, die verloren sind, aber weiter hoffen. Ein Ausflug ans Meer soll ein junges Paar zusammenführen. Ein Nachtportier fühlt sich heimlich zu seiner Halbschwester hingezogen. Ein japanischer Professor verliebt sich in eine Göttin. Die Liebe geht hier reichlich seltsame Wege, und sprachlich ist das alles eine Wucht! Zehn Erzählungen versammelt dieser Band, und sie berichten auch von der Fremdheit sich selbst und anderen gegenüber, erklärt Moderatorin Angelika Reitzer: „Immer wieder wechseln die Perspektiven, erleben wir Blicke von innen und außen – das Stilmittel, für das sie bekannt und berühmt ist.“ Diese starke erzählerische Liebe bringe „das Blasse zum Leuchten“.
Mora erzählte sodann, sie habe im Februar zum ersten Mal in Wien aus ihrem damals noch nicht erschienenen Erzählband vorgelesen und habe sich zu der Veranstaltung einen Musiker aussuchen dürfen, der sie begleitet. „Ich habe dann gesagt, ich hätte gerne Félix Lajkó (ungarisch-serbischer Musiker), weil ich dachte: den kriegen die nie! Haben sie aber. Ich habe die Titelstory ‚Die Liebe unter Aliens‘ gelesen, und es fühlte sich wirklich an wie zwei Aliens nebeneinander – er verstand kein Deutsch und hat aber trotzdem gespielt, als wären wir eine Einheit.“
Geschichte des jüdischen Malers Felix Nussbaum
Um dieses Erlebnis nicht zu wiederholen, entschied sich Mora an diesem Abend für die Erzählung mit dem Titel „Selbstbildnis mit Geschirrtuch“, die ursprünglich als Auftragsarbeit entstanden war. Sie erzählt die Geschichte des jüdischen Malers Felix Nussbaum und dessen Frau Felka Platek, allerdings übertragen in die heutige Zeit.
Mora ist Figurensammlerin, erklärt sie. Sie habe eine Liste mit 22 Figuren gehabt, aus denen sie die zehn besten für das Buch ausgewählt habe. Für die Figur des Marathonmanns in einer ihrer Erzählungen habe sie etwa drei Vorbilder gehabt, das älteste stamme aus ihrer eigenen Kindheit: „Ich war 15, als ein Mann mir und anderen Fahrgästen erzählte, er sei den Marathon in Wien gelaufen, und das Schönste für ihn sei gewesen, dass es an der Strecke Südfrüchte gegeben habe. Alle anderen haben ihn belächelt, für mich war er ein Held.“ Die anderen beiden Marathonfiguren seien ein Nachbar – und ihr ehemaliger Lektor. „Ich gebe den Figuren eine Geschichte, damit sie ein Zuhause haben.“
Im Vorfeld ihres Erzählbandes habe sie natürlich auch viele Erzählungen anderer Autoren gelesen, so etwa von Alice Munro oder Hilary Mantel, aber sie habe nicht viel Herausragendes entdeckt: „Gott sei Dank, das wäre doof gewesen, wenn ich was gefunden hätte, bei dem ich gesagt hätte: besser kann man das nicht machen!“
Abschluss der Trilogie um Darius Kopp
Als nächstes plant Mora, ihre Trilogie über den IT-Spezialisten Darius Kopp abzuschließen, die sie mit „Der einzige Mann auf dem Kontinent“ (2009) und „Das Ungeheuer“ (2013) begonnen hat. „Nein, es folgt jetzt nicht noch ein Erzählband, sondern ein Roman – das musste ich meinem Verlag auch versprechen.“
Terézia Mora: Die Liebe unter Aliens, Luchterhand, München, 2016, 272 Seiten, gebunden, 22 Euro, ISBN: 978-3630873190, Leseprobe
Die neunte internationale Buchmesse „Buch Wien“ ist eröffnet. Am Mittwochabend sprach die gebürtige Ungarin Terézia Mora eine, wie sie ankündigte, 19 Minuten lange Festrede zum Thema „Sätze und Menschen“. Die Autorin solcher Romane wie „Alle Tage“, „Der einzige Mann auf dem Kontinent“ und „Das Ungeheuer“ verglich darin die Migration von Menschen und literarischen Texten: „Tatsache ist: Sobald ein Satz in der Welt ist, wird er migrieren.“ Hauptsächlich sprach Mora über Sätze und Zitate, die hinausgehen in die Welt, das Für und Wider der neuen digitalen Buchwelt sowie über das Urheberrecht. Sie machte jedoch auch keinen Hehl daraus, dass sie gleichzeitig über Migration sprach: „Einen öffentlich gemachten Satz am Migrieren zu hindern ist unmöglich, noch viel unmöglicher, als einen lebendigen Menschen daran zu hindern.“ Immer wieder streute sie Hinweise auf die Parallele ein, etwa als sie über die „Qualität des Aufnahmetextes“ sprach („Ich habe diesen Ausdruck aus dem Wort Aufnahmeland abgeleitet, um auch ‚die aktuellen Entwicklungen in Europa‘ nie lange aus den Augen zu verlieren“). Beim Urheberrecht sprach sie sich für weniger Angst und mehr Pragmatismus aus, und auch das durfte man wohl als Parallele verstehen.
Mora, das machte sie deutlich, gehört zu denjenigen, die in der Digitalisierung einer Erweiterung der Möglichkeiten sehen. Der Technologiewechsel bringe neue spannende Formen mit sich, etwa die erwartbaren Versuche einer SMS-Dichtung wie der Twitter-Roman von Jennifer Egan (zur Seitengang-Rezension) oder die Sammlung von bisher unveröffentlichten Gedichten auf Lyrikline. Längere Texte dagegen hätten es online bislang eher schwer. „Am ertragreichsten auf dem Feld der digitalen Literatur scheinen mir die Blogger.“ Es sei allerdings auch leichter, ein digitales Werk zu verändern als ein physisches wie ein Buch. Sie empfehle Autoren daher, immer das Werk auch drucken zu lassen, „wenn du ein integres Kunstwerk in den Händen halten willst“. Sie selbst gehe inzwischen auch immer mehr dazu über, Zeitungen aus Papier zu lesen, weil es dort unter den Artikeln keine Kommentarmöglichkeit gebe. Bei Büchern sei das ähnlich – da werde der Leser ebenfalls nicht von anderen mit ihren Kommentaren belästigt. „Es sei denn, du willst das, aber dafür musst du dann das Medium wechseln.“ (Lesen Sie hier die vollständige Rede von Terézia Mora.)
Zuvor hatte Benedikt Föger, Präsident des Hauptverbandes des Österreichischen Buchhandels, darauf hingewiesen, dass die deutschsprachigen Buchmessen immer politischer würden. Er erinnerte an die „Buch Wien“ des vergangenen Jahres, als Paris zur Zeit der Wiener Buchmessenparty von terroristischen Anschlägen erschüttert wurde. Auch der 9. November 2016 sei mit der Wahl des neuen US-Präsidenten Donald Trump ein historischer Tag, den Föger, keinesfalls beifällig, nur mit den Worten von Carolin Emcke kommentieren wolle, die diese bei der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels gesagt habe: „Wow.“
Die feierliche Eröffnung der „Buch Wien“ begann indes mit einer kurzen Gedenkminute für die im August nach kurzer schwerer Krankheit verstorbene Inge Kralupper. Sie war langjährige Geschäftsführerin des Hauptverbands, hat die österreichische Buchbranche und Literaturszene geprägt und „ohne sie hätte es die ‚Buch Wien‘ nie gegeben“, erklärte Föger.
Leider musste der Auftritt der am Dienstagabend mit dem ersten Österreichischen Buchpreis bedachten Friederike Mayröcker abgesagt werden. Stattdessen schoben die Veranstalter eine Diskussion der Journalisten Franz Kössler (ehemaliger ORF-Korrespondent in Washington) und Eric Frey (Der Standard) über „Donald Trump und die Folgen“ ins Programm. Das Zuschauerinteresse hier war nur mäßig. Ganz anders noch sah das beim Auftritt des schwedischen Krimimeisters Arne Dahl aus, der seine neue Thriller-Serie vorstellte. Auch Dahl äußerte sich erschüttert über den Wahlausgang in den USA. Die ganze Welt verändere sich, und die Schweden haben bislang immer gedacht, sie seien eine Ausnahme. „Aber das stimmt nicht.“ Denn auch in Schweden seien populistische Parteien auf dem Vormarsch.
Dann endlich las der Wiener Volkstheater-Schauspieler Stefan Suskse das zweite Kapitel aus Dahls neuem Thriller „Sieben minus eins“ vor. Um einen Killer zu schnappen, ist der soziopathische Kommissar Sam Berger auf die Hilfe seiner nicht minder soziopathischen Kollegin angewiesen. Bald erkennt der Ermittler, dass es tief verborgen in seiner Vergangenheit etwas gibt, das ihn mit den brutalen Verbrechen verbindet. Dahl: „Ich denke immer filmisch. Diesmal habe ich versucht, eine dichte Art von Spannung zu schaffen – und es wird filmisch, das verspreche ich Ihnen, es ist ein bildlich filmisches Buch.“ Passenderweise sind fast alle seiner Bücher inzwischen verfilmt worden. Ob auch dieser Roman dazu gehören wird, sei aber noch nicht sicher, sagte Dahl.
Dass dem ersten Band weitere folgen werden, ist indes klar. „Am Ende des Buches gibt’s einen Cliffhanger – es muss also mehr geben“, beantwortete Dahl die Frage des Moderators. „Als ich 80 oder 90 Seiten geschrieben hatte, merkte ich, dass die Chemie und Dynamik zwischen den beiden so gut war, dass es auf jeden Fall mehr Bücher geben muss.“
Bewundernswert: Arne Dahl brauchte keinen Übersetzer für das Gespräch, denn er sprach selbst sehr gut Deutsch. Darauf angesprochen sagte er, er habe sein altes Schuldeutsch wieder herausgeholt und versucht, es zu verbessern, denn er habe das Gefühl, bei Lesereisen durch Deutschland werde es so dynamischer auf der Bühne, als wenn man sich immer übersetzen lasse.
Arne Dahl: Sieben minus eins, Piper Verlag, München, 2016, 416 Seiten, broschiert, 16,99 Euro, ISBN 978-3492057707, Leseprobe
Noch bis Sonntagabend werden bei der Buch Wien auf rund 8.800 Quadratmetern die Neuerscheinungen dieses Herbstes präsentiert. Seitengang ist noch bis einschließlich Samstagabend vor Ort und berichtet von der Buchmesse.
Vom 7. bis 13. November berichtet „Seitengang – Ein Literatur-Blog“ wieder von der Internationalen Buchmesse in Wien. Mehr als 400 Veranstaltungen an 31 Orten in der österreichischen Bundeshauptstadt, tausende Neuerscheinungen auf einer Messefläche von rund 8.000 Quadratmetern und Aussteller aus insgesamt 17 Nationen, das alles verspricht die diesjährige „Buch Wien“.
Für die Eröffnung des größten Bücher-Events Österreichs haben die Veranstalter einmal mehr eine hochkarätige Festrednerin verpflichtet: die gebürtige Ungarin Terézia Mora. Sie gehört zu den Großen der europäischen Literatur und hat mit Romanen wie „Alle Tage“, „Der einzige Mann auf dem Kontinent“ und „Das Ungeheuer“ beunruhigend intensive Bestandsaufnahmen unserer Gegenwart vorgelegt. In ihrer Eröffnungsrede wird sich die Trägerin des Deutschen Buchpreises 2013 mit der Digitalisierung unserer Welt und den aktuellen Umbrüchen in Europa auseinandersetzen. Im vergangenen Jahr konnte der Schweizer Schriftsteller Adolf Muschg mit seiner Rede über die Zukunft des Lesens nicht überzeugen.
Zum dritten Mal gibt es dann am Mittwochabend ein wahres Bücherfest – die sogenannte „Lange Nacht der Bücher“, die mit einem Konzert des Liedermachers „Nino aus Wien“ beginnt und dann Schriftsteller wie André Heller, Arne Dahl und Stefanie Sargnagel ins Gespräch bringt. Außerdem wird natürlich die Gewinnerin oder der Gewinner des am Vorabend verliehenen Österreichischen Buchpreises erwartet.
Zu den literarischen Stars der „Buch Wien“ gehören in diesem Jahr Namen wie Philipp Blom, Marjana Gaponenko, Veit Heinichen, Michael Krüger, Thomas Raab oder Dirk Stermann.